Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

 Was ich vorgestern beim Schleppfischen erlebte kann ich den Bloglesern nicht vorenthalten, ich war mit unserem kleinen Kutter auf dem See beim Schleppfischen, beide Ruten wurden mit dem Downrigger auf Tiefe gebracht, eine lief auf 12 Meter und die andere auf 15 Meter. Als Köder kamen ein Silver Fish und ein Monarch Black Fish mit 7 und 8 cm zum Einsatz.

Anfänglichverlief alles sehr ruhig, ich war schon früh am Hafen und die Ausfahrt fand in einem besonderen Licht statt.

Es waren gerade mal 4 Angelboote auf dem See, 2 davon gingen der gleichen Beschäftigung nach wie ich und schleppten und einer war beim Renkenfischen. So drehte ich einige Runden im Freiwasser in der Hoffnung eine Seeforelle zum Anbiss zu verleiten. Die Bedingungen waren eigentlich optimal und je später es wurde umso mehr Boote waren auf dem Wasser.

Sicher war ich schon über eine Stunde unterwegs, als ich auf der linken Rute einen Biss bekam, ich sah ihn richtig schön „einschlagen“, die gespannte Rutenspitze verbeugte sich erst ganz leicht, mit einem richtigen Klopfen löste dann der Schnurklipp aus und sofort setzte ich noch einen Anhieb. Für einige Meter nimmt der Fisch Schnur von der Rolle und dann spürte ich fast keinen Widerstand mehr. Kurz dachte ich der Fisch wäre ausgestiegen, aber dann begann mein Gegenüber von links nach rechts zu „surfen“ – ich ahnte schon was jetzt kam und kurz darauf wurde meine Vermutung auch bestätigt – eine ca 70 cm lange Brachse hatte den Silver Fish im Maul hängen. Das ist nicht das erste mal, dass ich große Brachsen mit Kunstköder fange, allerdings zu dieser Jahreszeit und in 12 Meter Tiefe auf einen Blinker, das war mir neu. Wie ein nasses Handtuch das ab und zu mit dem Kopf nickt zug ich den Fisch hinten ans Boot, nehme meine Digicam und als es „Piep“ macht beim Einschalten nickte die Brachse wieder und war weg.

Schade um das Bild dachte ich mir, wirklich traurig war ich deswegen aber nicht. Schnell war die Rute wieder ausgebracht und es ging weiter. Die kommenden 2 Stunden tat sich gar nichts, ich wechselte die Köder, versuchte es mit dem Red Fish und Burgus – ohne Erfolg, dann wieder mit dem Silver und Black Fish und während meiner Überlegung was ich denn als nächstes versuchen könnte hörte ich das Schnalzen der Schnur vom Auslösen und zurückschnellen der Rute. Zu einem Halbkreis gebogen und mit kreischender Bremse ziehe ich die Rute aus dem Rutenhalter und sofort war klar da ist was größeres dran. Ehrlich gesagt träumte ich schon einen Moment von „der Seeforelle“. Die Schnur lief noch immer von der Rolle und ich leitete eine Wende ein, hielt den Fisch auf Spannung, holte die 2. Rute ein und die Downrigger beide hoch. Jetzt konnte ich mich voll auf meinen Gegenüber konzentrieren aber dieser wollte bis jetzt noch keinen Meter in meine Richtung, so fuhr ich langsam auf ihn zu. Meine Spinnrute mit ihren 40 Gramm Wurfgewicht zeigte Rückrat, aber nach wenigen Meter die ich gewann ging es sofort wieder nach unten.

Ja was einem Angler da alles so durch den Kopf geht, der 1-Meter-Zander, die Super-Forelle und, und, und …

Bedenken brauchte ich keine zu haben, denn an dem 0,30er FC war wegen der Hechtbisse auch ein kurzes Sathlvorfach vor dem Blinker und so konnte ich relativ beruhigt im Drill so viel Druck aufbauen wie die Schnur hergab.

Nach etwa 10 Minuten konnte ich dann Blasen aufsteigen sehen und kurz darauf entstand das folgende Foto

Mit einer Handlandung konnte ich dann, nach einer „Headnut“ und weitern kurzen Flucht, meinen ersten Waller 2012 erfolgreich landen.

Das ist sicher kein Riese mit 1,03 Meter schon eher ein kleiner, mit 6 kg auch noch sehr mager, was auch beim Verwerten zu sehen war, denn es gab so gut wie kein Fett im Fleisch. Auffällig war auch der relativ große und wuchtige Kopf, der entsprach schon fast einem 30 cm größeren Fisch.

Auf dem Rückweg in den Hafen gab es dann noch einen 36er Barsch, welcher sich an einen Black Fish vergriff.

Sicher war das nicht mein Zielfisch, aber es war eine schöne Herausforderung an Angler und Gerät.

Petri Heil

Stephan