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Vergangenes Wochenende war mein Freund Michi Harm zu Besuch und wir entschlossen uns, anstatt einem Besuch auf der Wies`n, am Wörthsee zum Renken zupfen zu fahren.

Da die Nacht recht kurz war, kamen wir erst gegen 9:30 Uhr mit dem Boot an unserem Angelplatz an. Das Echolot zeigte 16,8 Meter Tiefe und einen Fischschwarm von ca. 15 Meter bis zum Grund .

Das Wetter war optimal, windstill, sonnig und keine Drift.

 

Wir fischten beide mit einer Heberute, Michi mit Stationärrolle und ich mit Laufrolle. „Die Schweizer“ Hegene kam bei beiden in Größe 12 zum Einsatz, Schnurdurchmesser 0,14 mm FC, mit einer Tragkraft von 1,8 kg - nur farblich hatten wir etwas Differenzen.

Der Blick auf das Echolot versprach viel, aber es dauerte doch eine Weile bis ich die erste Renke im Kescher hatte, mit 33 cm - Räuchermaß. Der Biss kam auf die 2. Nymphe von unten – ganz entsprechend der Anzeige – allerdings muss ich zugeben, man musste ihn mehr erahnen als man ihn sehen konnte, so fein war der Biss. Farbe: schwarz/grün

Wir hatten fast während der ganzen Zeit Fische auf dem Bildschirm und aber es rappelte nicht in der Kiste – ich wechselte die Hegene – wenige Minuten später der zweite Biss und gleich darauf der erste Aussteiger. Kurz darauf fängt Michi die nächste Renke mit Maß und der Bann war gebrochen.

Es ist jetzt nicht Schlag auf Schlag gegangen, aber die Bissfrequenz wurde scheinbar mit steigender Sonne besser, wir hatten einige Aussteiger und die Bisse waren wirklich sehr fein. 3 Fische hatten wir dann in der Schwebe gefangen und das waren die größeren. Jetzt versuchten wir es weiter in ca. 10-12 Meter Tiefe, immer wieder waren da vereinzelt größere Sicheln zu sehen. Nach wenigen Minuten hatte Michi einen Biss und kurz darauf war klar, da hängt was besseres am Haken.

Die Stucki Felchenrute machte einen Halbkreis, der Fisch kam hoch, wir konnten ihn gerade mit der Polbrille sehen und die Rollenbremse begann zu singen. Michi stand im Boot, ich hatte meine Rute eingeholt und die nächsten 3 Minuten waren ein „schweres“ auf und „schnelles“ ab zwischen Grund und Mittelwasser bis wir den Fisch zum zweiten mal sahen. Ich bin mir nicht sicher welches Herz heftiger klopfte, das war die größte Renke, die ich an einer Angelrute je gesehen hatte.

Beendet war der Drill deswegen aber noch nicht und die Anspannung stieg. Es folgten 10-12 Fluchten in etwa 3 Meter Tiefe und in alle Richtungen – zum Glück hatten wir kein Ankerseil mehr im Wasser und Michi parierte perfekt, nach geschätzten 7-8 Minuten konnte ich sie dann keschern – JEAAHHH!! Was für ein Gerät, der absolute Hammer - wir freuten uns wie die Schulbuben.

Das Maßband zeigt 61 cm und die Digitalwaage 2,33 kg, das Foto einen glücklichen Michi

Bei genauer Betrachtung der Rückenflosse sieht man eine Punktierung

und auf der Fettflosse setzt sich das Schuppenmuster fort

Es dauerte einige Minuten bis wir wieder ans Angeln dachten und mir gelang es noch eine Renke für unseren Ofen zu überzeugen, da geht das gleich Spiel nochmal los, erscheint noch heftiger und länger als zuvor. Keine Ahnung ob es wirklich so war, sicher ist, auch dieser Drill hatte es in sich und Michi war am Ende der Sieger. 56 cm blankes Silber.

Ein Foto von solch einer Felchen-Doublette gibt es vermutlich selten.

Sehr glücklich und zufrieden beendeten wir dann gegen 14:00 Uhr unseren Angeltag.

Petri Heil

Stephan